195 Anlegen der Stiege

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ANLEGEN DER STIEGE
ANLEGEN DER STIEGE


... DIE STIEGE ALS BÜHNE (133) und OFFENE TREPPEN (158) erklären in groben Zügen, wo man die verschiedenen Innen-und Außenstiegen anlegen sollte. Das folgende Muster gibt jeder Stiege genaue Dimensionen und behandelt sie wie einen Raum, sodass sie im Grundriss realistisch wird.


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Wir fügen dieses Muster in die Sprache ein, weil unsere Versuche gezeigt haben, dass Laien sich häufig über den Raumbedarf der Stiege nicht im klaren und ihre Grundrisse deshalb nicht realisierbar sind.


Hier sind einige Beispiele für Stiegen, wie sie Leute, die mit dem Bauen nicht vertraut sind, zeichnen oder sich vorstellen, wenn sie Häuser für sich selbst entwerfen.


Illustration aus „A Pattern Language“
Illustration aus „A Pattern Language“


Diese Stiegen funktionieren offensichtlich nicht; und die wesentlichen Eigenschaften einer Stiege sind grundlegend missverstanden, sodass diese Grundrisse nur schwer korrigiert werden können, ohne sie zu zerstören. Damit die Stiege ausführbar wird, müsste man den gesamten Grundriss neu überdenken. Um solche Irrwege zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Stiege von Anfang an mehr oder weniger ausführbar ist.


Die einfachste Art, Stiegen zu verstehen, ist folgende: jede Stiege nimmt einen über zwei Geschosse reichenden Raum ein, Wenn dieser Raum die richtige Form hat und groß genug für die Neigung ist, dann kann man später eine gut funktionierende Stiege einsetzen.


Illustration aus „A Pattern Language“
Illustration aus „A Pattern Language“


Für die Anlage dieses Raums gibt es verschiedene Möglichkeiten: Jede davon funktioniert, vorausgesetzt, die Lauflänge reicht für die Neigung und für die Geschoßhöhe aus: Wir empfehlen nachdrücklich, die Neigung der Stiege möglichst frei zu wählen. Leider hat das Streben nach vollkommener Sicherheit in den Bauordnungen, Versicherungs- und Kreditbedingungen zu einer übertriebenen Standardisierung der Neigungen geführt. Die Verordnungen der amerikanischen Bundeswohnbaubehörde bestimmen zum Beispiel, dass Stiegen eine Neigung von 30 bis 35 Grad haben sollten. Aber in manchen Fällen - bei einem sehr kleinen Haus, bei einer Treppe zum Dach - ist eine derart flache Stiege eine Platzverschwendung; eine steile Stiege ist weitaus geeigneter. Und in anderen Fällen - der Hauptstiege in einem öffentlichen Gebäude oder einer Außenstiege - ist eine viel flachere Stiege großzügiger und angemessener.


Verschiedene Neigungen
Verschiedene Neigungen
Verschiedene Neigungen



Daraus folgt:


Leg einen zweigeschossigen Raum an, der die Stiege enthält. Er kann gerade, L-förmig, U-förmig oder C-förmig sein. Die Stiege kann 60 cm (bei einer sehr steilen Stiege) breit sein oder 1,5 m bei meiner großzügigen flachen Stiege. Aber in jedem Fall muss die gesamte Stiege ein durchlaufendes Konstruktionsfeld zwischen zwei Geschossen bilden.


Geh nicht davon aus, dass alle Stiegen die „Standard"-Neigung von 30 Grad haben müssen. Die steilste Treppe kann fast schon eine Leiter sein. Die am groß-zügigsten angelegte Stiege kann so flach wie eine Rampe und ziemlich breit sein. Denk beim Festlegen der Neigung einer Stiege an das Verhältnis: Steigung + Trittfläche = 44,5* cm.


Illustration aus „A Pattern Language“
Illustration aus „A Pattern Language“


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Bau die Stiege wie ein Gewölbe, in einem durch Pfeiler begrenzten Raum, so wie jedes andere Zimmer - PFEILER IN DEN ECKEN (212), GEWÖLBTER STIEGENLAUF (228). Und versuch aus der Stiege soviel wie möglich herauszuholen; darunter ist eine Stelle, wo die Kinder spielen und sich verstecken können HÖHLEN FÜR KINDER (203); und sie ist ein Ort zum Sitzen und Plaudern - SITZSTUFEN (125)

Muster: Gebäude


95. GEBÄUDEKOMPLEX

96. ANZAHL DER STOCKWERKE

97. ABGESCHIRMTES PARKEN

98. ORIENTIERUNG DURCH BEREICHE

99. HAUPTGEBÄUDE

100. FUSSGÄNGERSTRASSE

101. PASSAGE DURCHS GEBÄUDE

102. FAMILIE VON EINGÄNGEN

103. KLEINE PARKPLÄTZE

104. VERBESSERUNG DES BAUPLATZES

105. AUSSENRAUM NACH SÜDEN

106. POSITIVER AUSSENRAUM

107. GEBÄUDEFLÜGEL MIT TAGESLICHT

108. ZUSAMMENHÄNGENDE GEBÄUDE

109. LANGES SCHMALES HAUS

110. HAUPTEINGANG

111. HALBVERSTECKTER GARTEN

112. ZONE VOR DEM EINGANG

113. VERBINDUNG ZUM AUTO

114. HIERARCHIE VON AUSSENRÄUMEN

115. BELEBTE INNENHÖFE

116. DACHKASKADE

117. SCHÜTZENDES DACH

118. DACHGARTEN

119. ARKADEN

120. WEGE UND ZIELE

121. DIE FORM VON WEGEN

122. GEBÄUDEFRONTEN

123. FUSSGÄNGERDICHTE

124. AKTIVTÄTSNISCHEN

125. SITZSTUFEN

126. ETWAS FAST IN DER MITTE

127. STUFEN DER INTIMITÄT

128. SONNENLICHT IM INNEREN

129. GEMEINSCHAFTSBEREICHE IN DER MITTE

130. DER EINGANGSRAUM

131. VON RAUM ZU RAUM

132. KURZE VERBINDUNGSGÄNGE

133. DIE STIEGE ALS BÜHNE

134. DIE AUSSICHT DES MÖNCHS

135. WECHSEL VON HELL UND DUNKEL

136. BEREICH DES PAARS

137. BEREICH DER KINDER

138. SCHLAFEN NACH OSTEN

139. WOHNKÜCHE

140. PRIVATTERRASSE AN DER STRASSE

141. DAS EIGENE ZIMMER

142. MEHRERE SITZPLÄTZE

143. GRUPPE VON BETTEN

144. BADERAUM

145. ABSTELLRAUM

146. FLEXIBLE BÜROFLÄCHE

147. GEMEINSAMES ESSEN

148. KLEINE ARBEITSGRUPPEN

149. ENTGEGENKOMMENDER EMPFANG

150. EIN PLATZ ZUM WARTEN

151. KLEINE BESPRECHUNGSZIMMER

152. HALBPRIVATES BÜRO

153. VERMIETBARE RÄUME

154. HÄUSCHEN FÜR TEENAGER

155. HÄUSCHEN FÜR ALTE

156. ERFÜLLTE ARBEIT

157. WERKSTATT IM HAUS

158. OFFENE TREPPEN

159. LICHT VON ZWEI SEITEN IN JEDEM RAUM

160. DIE GEBÄUDEKANTE

161. SONNIGE STELLE

162. ABGESTUFTE NORDFRONT

163. ZIMMER IM FREIEN

164. STRASSENFENSTER

165. ÖFFNUNG ZUR STRASSE

166. DIE GALERIE RUNDHERUM

167. ZWEI-METER-BALKON

168. VERBINDUNG ZUM BODEN

169. TERRASSIERTER HANG

170. OBSTBÄUME

171. PLÄTZE UNTER BÄUMEN

172. WILDWACHSENDER GARTEN

173. GARTENMAUER

174. LAUBENWEG

175. GLASHAUS

176. SITZPLATZ IM GARTEN

177. GEMÜSEGARTEN

178. KOMPOST

179. NISCHEN

180. PLATZ AM FENSTER

181. DAS FEUER

182. ATMOSPHÄRE BEIM ESSEN

183. ABGRENZUG DES ARBEITSPLATZES

184. DER KOCHPLATZ

185. RUNDER SITZPLATZ

186. GEMEINSAMES SCHLAFEN

187. EHEBETT

188. BETTNISCHE

189. ANKLEIDEZIMMER

190. VERSCHIEDENE RAUMHÖHEN

191. FORM DES INNENRAUMS

192. FENSTER MIT BLICK AUF DIE AUSSENWELT

193. DURCHBROCHENE WAND

194. FENSTER IM INNERN

195. ANLEGEN DER STIEGE

196. TÜREN IN DEN ECKEN

197. DICKE WÄNDE

198. SCHRÄNKE ZWISCHEN RÄUMEN

199. SONNIGE ARBEITSFLÄCHE

200. OFFENE REGALE

201. BORD IN HÜFTHÖHE

202. EINGEBAUTE SITZBANK

203. HÖHLEN FÜR KINDER

204. GEHEIMFACH