121 Die Form von Wegen

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DIE FORM VON WEGEN
DIE FORM VON WEGEN


... die verschiedenen Wegtypen wurden bereits durch größere Muster bestimmt — PROMENADE (31), EINKAUFSSTRASSE (32), NETZ VON FUSS- UND FAHRWEGEN (52), ERHÖHTER GEHWEG (55), FUSSGÄNGERSTRASSE (100) und WEGE UND ZIELE (120). Das folgende Muster legt ihre Form fest; und allein durch die Gestaltung von Teilen eines Weges kann es auch zum allmählichen Entstehen dieser größeren Muster beitragen.


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Straßen sollten zum Verweilen einladen und nicht nur, wie heute üblich, zum sich Durchbewegen.


Jahrhundertelang bot die Straße den Stadtbewohnern nutzbaren öffentlichen Raum direkt außerhalb ihrer Wohnungen. Durch fast unmerkliche Veränderungen im Laufe der Jahre haben die modernen Städte immer mehr Straßen zum „Weiterkommen" als zum „Aufenthalt" geschaffen. Dieser Trend wird verstärkt durch gesetzliche Verordnungen, nach denen Herumtreiberei strafbar ist und durch Straßen, die derart unattraktiv sind, dass die Menschen fast schon gezwungenermaßen in ihre Wohnungen flüchten.


Von einem größeren Blickwinkel aus betrachtet, liegt der Kern des Problems darin, dass Straßen „zentrifugal" und nicht „zentripetal" sind: Sie vertreiben die Menschen, anstatt sie anzulocken. Um das zu ändern, muss der Fußgängerbereich außerhalb von Häusern zu einer Art Platz umgestaltet werden, wo man nicht nur durchgeht, sondern verweilen kann. Kurz gesagt, muss dieser Bereich eine Art öffentlicher Raum im Freien sein, der in sich geschlossener wirkt als eine Straße.


Dies kann erreicht werden, indem man Fußgängerstraßen in Wohngebieten an den Rändern ihres Grundrisses mit Hilfe von Sitzgelegenheiten und Galerien leicht nach außen wölbt; unter Umständen kann man die Wege sogar mit Hilfe von Balken oder Laubengängen überdachen.


Hier sind zwei, von der Größe her unterschiedliche Beispiele für dieses Muster. Zuerst zeigen wir den von uns entworfenen Grundriss von 14 Häusern in Peru. Die Straßenform wird durch die im Grundriss nach und nach zurückversetzten Häuser geschaffen. Daraus ergibt sich eine positive, leicht elliptische Form der Straße, die — wie wir hoffen — zum Schlendern und schaffen. Daraus ergibt sich eine positive, leicht elliptische Form der Straße, die — wie wir hoffen — zum Schlendern und Bleiben anregt.


Illustration aus „A Pattern Language“
Illustration aus „A Pattern Language“


Das zweite Beispiel zeigt einen sehr schmalen Weg durch ein Wohngebiet in den Hügeln von Berkeley. Auch hier gibt es eine leichte Auswölbung, und zwar nur an jenen Stellen, an denen man sich ausruhen und niedersetzen kann.


Eine Stelle entlang des Weges in den Hügeln von Berkley.
Eine Stelle entlang des Weges in den Hügeln von Berkley.
Eine Stelle entlang des Weges in den Hügeln von Berkley.



Daraus folgt:


Leg in der Mitte eines öffentlichen Weges eine Ausbuchtung an und mach die Enden schmäler, so dass der Weg einen umschlossenen Bereich bildet, der als Platz zum Verweilen und nicht nur zum Durchgehen dient.


Illustration aus „A Pattern Language“
Illustration aus „A Pattern Language“


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Setz bei der Gestaltung des Weges vor allem die Gebäude- fronten an die richtigen Stellen und lass keinerlei Abstände zwischen Gebäuden und Weg zu - GEBÄUDEFRONTEN (122) orientiere dich bei der entsprechenden Größe einer „Ausbuchtung" nach den Berechnungen in FUSSGÄNGERDICHTE (123); gestalte dann die Ausbuchtung in ihren Details mit ARKADEN (119), AKTIVITÄTSNISCHEN (124) und SITZSTUFEN (125); vielleicht. sogar mit einem ÖFFENTLICHEN ZIMMER IM FREIEN (69); und, beleb den Weg auf seiner gesamten Länge soviel wie möglich durch Fenster - STRASSENFENSTER (164)

Muster: Gebäude


95. GEBÄUDEKOMPLEX

96. ANZAHL DER STOCKWERKE

97. ABGESCHIRMTES PARKEN

98. ORIENTIERUNG DURCH BEREICHE

99. HAUPTGEBÄUDE

100. FUSSGÄNGERSTRASSE

101. PASSAGE DURCHS GEBÄUDE

102. FAMILIE VON EINGÄNGEN

103. KLEINE PARKPLÄTZE

104. VERBESSERUNG DES BAUPLATZES

105. AUSSENRAUM NACH SÜDEN

106. POSITIVER AUSSENRAUM

107. GEBÄUDEFLÜGEL MIT TAGESLICHT

108. ZUSAMMENHÄNGENDE GEBÄUDE

109. LANGES SCHMALES HAUS

110. HAUPTEINGANG

111. HALBVERSTECKTER GARTEN

112. ZONE VOR DEM EINGANG

113. VERBINDUNG ZUM AUTO

114. HIERARCHIE VON AUSSENRÄUMEN

115. BELEBTE INNENHÖFE

116. DACHKASKADE

117. SCHÜTZENDES DACH

118. DACHGARTEN

119. ARKADEN

120. WEGE UND ZIELE

121. DIE FORM VON WEGEN

122. GEBÄUDEFRONTEN

123. FUSSGÄNGERDICHTE

124. AKTIVTÄTSNISCHEN

125. SITZSTUFEN

126. ETWAS FAST IN DER MITTE

127. STUFEN DER INTIMITÄT

128. SONNENLICHT IM INNEREN

129. GEMEINSCHAFTSBEREICHE IN DER MITTE

130. DER EINGANGSRAUM

131. VON RAUM ZU RAUM

132. KURZE VERBINDUNGSGÄNGE

133. DIE STIEGE ALS BÜHNE

134. DIE AUSSICHT DES MÖNCHS

135. WECHSEL VON HELL UND DUNKEL

136. BEREICH DES PAARS

137. BEREICH DER KINDER

138. SCHLAFEN NACH OSTEN

139. WOHNKÜCHE

140. PRIVATTERRASSE AN DER STRASSE

141. DAS EIGENE ZIMMER

142. MEHRERE SITZPLÄTZE

143. GRUPPE VON BETTEN

144. BADERAUM

145. ABSTELLRAUM

146. FLEXIBLE BÜROFLÄCHE

147. GEMEINSAMES ESSEN

148. KLEINE ARBEITSGRUPPEN

149. ENTGEGENKOMMENDER EMPFANG

150. EIN PLATZ ZUM WARTEN

151. KLEINE BESPRECHUNGSZIMMER

152. HALBPRIVATES BÜRO

153. VERMIETBARE RÄUME

154. HÄUSCHEN FÜR TEENAGER

155. HÄUSCHEN FÜR ALTE

156. ERFÜLLTE ARBEIT

157. WERKSTATT IM HAUS

158. OFFENE TREPPEN

159. LICHT VON ZWEI SEITEN IN JEDEM RAUM

160. DIE GEBÄUDEKANTE

161. SONNIGE STELLE

162. ABGESTUFTE NORDFRONT

163. ZIMMER IM FREIEN

164. STRASSENFENSTER

165. ÖFFNUNG ZUR STRASSE

166. DIE GALERIE RUNDHERUM

167. ZWEI-METER-BALKON

168. VERBINDUNG ZUM BODEN

169. TERRASSIERTER HANG

170. OBSTBÄUME

171. PLÄTZE UNTER BÄUMEN

172. WILDWACHSENDER GARTEN

173. GARTENMAUER

174. LAUBENWEG

175. GLASHAUS

176. SITZPLATZ IM GARTEN

177. GEMÜSEGARTEN

178. KOMPOST

179. NISCHEN

180. PLATZ AM FENSTER

181. DAS FEUER

182. ATMOSPHÄRE BEIM ESSEN

183. ABGRENZUG DES ARBEITSPLATZES

184. DER KOCHPLATZ

185. RUNDER SITZPLATZ

186. GEMEINSAMES SCHLAFEN

187. EHEBETT

188. BETTNISCHE

189. ANKLEIDEZIMMER

190. VERSCHIEDENE RAUMHÖHEN

191. FORM DES INNENRAUMS

192. FENSTER MIT BLICK AUF DIE AUSSENWELT

193. DURCHBROCHENE WAND

194. FENSTER IM INNERN

195. ANLEGEN DER STIEGE

196. TÜREN IN DEN ECKEN

197. DICKE WÄNDE

198. SCHRÄNKE ZWISCHEN RÄUMEN

199. SONNIGE ARBEITSFLÄCHE

200. OFFENE REGALE

201. BORD IN HÜFTHÖHE

202. EINGEBAUTE SITZBANK

203. HÖHLEN FÜR KINDER

204. GEHEIMFACH