169 Terrassierter Hang

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TERRASSIERTER HANG
TERRASSIERTER HANG


... das folgende Muster hilft bei der VERBESSERUNG DES BAUPLATZES (104). Wenn Gebäude vorhanden sind, betrifft es die GEBÄUDEKANTE (160) und kann zu deren Ausbildung beitragen; und es hilft dabei, die VERBINDUNG ZUM BODEN (168) herzustellen. Wenn der Boden überhaupt geneigt ist, zeigt dieses Muster, wie man die Neigung für die Menschen innerhalb des Gebäudes und für die Pflanzen und Gräser am Baugrund sinnvoll ausnützen kann.


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Bei einer Hanglage kann die durch abfließendes Wasser verursachte Erosion den Boden zerstören. Sie führt auch zu einer ungleichmäßigen Verteilung des Regenwassers, was dem Pflanzenbewuchs naturgemäß weniger entgegenkommt als gleichmäßige Verteilung.


Entlang der Höhenlinien angelegte Terrassen und Stützmauern dienen seit Jahrtausenden als Lösung dieses Problems. Die Erosion setzt ein, wenn das Wasser entlang bestimmter Linien abfließt; dabei wird entlang dieser Linien die Erde abgetragen, die Pflanzen dort können kaum noch wachsen, und schließlich bilden sich im Schlamm und Stäub Rillen, die den Abfluss noch verstärken und immer mehr erodieren. Die Terrassen verhindern Erosion, indem sie den Abfluss verlangsamen und gleich von vornherein die Bildung von Rillen verhindern.


Noch wichtiger ist, dass die Terrassen das Wasser gleichmäßig auf die gesamte Umgebung verteilen. Auf einer gegebenen Fläche erhält so jeder Quadratmeter Erde die gleiche Niederschlagsmenge, da das Wasser an Ort und Stelle versickert. Unter solchen Voraussetzungen können überall Pflanzen wachsen — auf den steilsten Teilen eines Abhangs ebenso wie in den fruchtbarsten Tälern.


Das Terrassen-Muster ist bei einem kleinen Bauplatz genauso sinnvoll wie bei den Hügeln um ein Tal herum. Richtig angelegte Terrassen auf einem kleinen Grundstück schaffen ein stabiles Mikrosystem zur Entwässerung, das die Bodenkrume der einzelnen Gärten schützt. Das Hauptbild zeigt ein kleines Gebäude auf einem terrassenförmig angelegten Grundstück.


Wenn die Terrassen einmal angelegt sind, kann sich das Gebäude anpassen oder auch quer zu den Terrassenlinien erstrecken.


Für beide Größenordnungen — Hausgrundstück und ganze Hügel — ist das eine sehr alte Methode zur Konservierung und Gesunderhaltung des Bodens. „Erst in jüngster Zeit wurden Anti-Erosions-Techniken, wie zum Beispiel das Pflügen entlang der Höhenlinien entwickelt, deren Effektivität der traditionellen Terrassenbauweise, wie sie in so weit auseinanderliegenden Ländern wie Japan und Peru seit jeher angewandt wurde, gleichkommt." (M. Nicholson, The Environmental Revolution, New York: McGraw Hill, 1970, S.192.)


In der Größenordnung von Abhängen und Tälern werden in China beeindruckende Versuche unternommen, erodierts Land auf diese Weise zurückzugewinnen. Als Beispiel dafür Joseph Alsops „Terraced Fields in China":


In China werden am Land keine Mühen gescheut, um mit den vorhandenen Mitteln bestmögliche Ernten zu erzielen. Trotzdem hatte ich so etwas wie die „Terrassenfelder", die sie mir in den Landwirtschaftskommunen rund um Tschungking zeigten, nicht erwartet.

Das Land dort ist felsig und besteht außerdem zum Großteil aus so, steilen Hügeln, dass selbst die Chinesen nicht daran denken, dort Reis anzubauen. Die alte Methode, die schlimme Erosionen zur Folge hatte, bestand darin, soviel Reis wie möglich in den Tälern anzubauen und dann auch die Hügel, wo noch Erde vorhanden war, zu bepflanzen.

Die neue Methode besteht aus „Terrassenfeldern". Die Felsen. Werden' gesprengt, um das erforderliche Baumaterial zu erhalten. Dann werden entlang der Höhenlinien schwere Trockenmauern mit einer Höhe von' etwa 2 in gebaut. Das Terrain hinter den Steinmauern wird mit herbeigeschaffter Erde aufgefüllt, und damit ist ein Terrassenfeld fertig.



Daraus folgt:


Leg auf jedem geneigten Boden - auf Feldern, in Parks, öffentlichen Gärten, sogar in den Privatgärten, um ein Haus herum - ein System von Terrassen und Stützmauern an, die den Höhenlinien entsprechen. Bau" zu diesem Zweck niedrige Mauern längs der Höhenlinien und füll dahinter mit Erde auf, um eine Terrasse zu schaffen.


Das Gebäude selbst muss keineswegs in die Terrassen passen - es kann sich durchaus quer zu den Terrassenlinien erstrecken.


Illustration aus „A Pattern Language“
Illustration aus „A Pattern Language“


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Pflanze Gemüse- und Obstgärten an — GEMÜSEGARTEN (177), OBSTBÄUME (170), pflanz entlang der Mauern, die die Terrassen begrenzen, Blumen an, hoch genug, daß man sie angreifen und daran riechen kann — ERHÖHTE BLUMENBEETE (245). Die Mauern sollten natürlich auch so gemacht sein, dass man darauf sitzen kann — SITZMAUER (243)

Muster: Gebäude


95. GEBÄUDEKOMPLEX

96. ANZAHL DER STOCKWERKE

97. ABGESCHIRMTES PARKEN

98. ORIENTIERUNG DURCH BEREICHE

99. HAUPTGEBÄUDE

100. FUSSGÄNGERSTRASSE

101. PASSAGE DURCHS GEBÄUDE

102. FAMILIE VON EINGÄNGEN

103. KLEINE PARKPLÄTZE

104. VERBESSERUNG DES BAUPLATZES

105. AUSSENRAUM NACH SÜDEN

106. POSITIVER AUSSENRAUM

107. GEBÄUDEFLÜGEL MIT TAGESLICHT

108. ZUSAMMENHÄNGENDE GEBÄUDE

109. LANGES SCHMALES HAUS

110. HAUPTEINGANG

111. HALBVERSTECKTER GARTEN

112. ZONE VOR DEM EINGANG

113. VERBINDUNG ZUM AUTO

114. HIERARCHIE VON AUSSENRÄUMEN

115. BELEBTE INNENHÖFE

116. DACHKASKADE

117. SCHÜTZENDES DACH

118. DACHGARTEN

119. ARKADEN

120. WEGE UND ZIELE

121. DIE FORM VON WEGEN

122. GEBÄUDEFRONTEN

123. FUSSGÄNGERDICHTE

124. AKTIVTÄTSNISCHEN

125. SITZSTUFEN

126. ETWAS FAST IN DER MITTE

127. STUFEN DER INTIMITÄT

128. SONNENLICHT IM INNEREN

129. GEMEINSCHAFTSBEREICHE IN DER MITTE

130. DER EINGANGSRAUM

131. VON RAUM ZU RAUM

132. KURZE VERBINDUNGSGÄNGE

133. DIE STIEGE ALS BÜHNE

134. DIE AUSSICHT DES MÖNCHS

135. WECHSEL VON HELL UND DUNKEL

136. BEREICH DES PAARS

137. BEREICH DER KINDER

138. SCHLAFEN NACH OSTEN

139. WOHNKÜCHE

140. PRIVATTERRASSE AN DER STRASSE

141. DAS EIGENE ZIMMER

142. MEHRERE SITZPLÄTZE

143. GRUPPE VON BETTEN

144. BADERAUM

145. ABSTELLRAUM

146. FLEXIBLE BÜROFLÄCHE

147. GEMEINSAMES ESSEN

148. KLEINE ARBEITSGRUPPEN

149. ENTGEGENKOMMENDER EMPFANG

150. EIN PLATZ ZUM WARTEN

151. KLEINE BESPRECHUNGSZIMMER

152. HALBPRIVATES BÜRO

153. VERMIETBARE RÄUME

154. HÄUSCHEN FÜR TEENAGER

155. HÄUSCHEN FÜR ALTE

156. ERFÜLLTE ARBEIT

157. WERKSTATT IM HAUS

158. OFFENE TREPPEN

159. LICHT VON ZWEI SEITEN IN JEDEM RAUM

160. DIE GEBÄUDEKANTE

161. SONNIGE STELLE

162. ABGESTUFTE NORDFRONT

163. ZIMMER IM FREIEN

164. STRASSENFENSTER

165. ÖFFNUNG ZUR STRASSE

166. DIE GALERIE RUNDHERUM

167. ZWEI-METER-BALKON

168. VERBINDUNG ZUM BODEN

169. TERRASSIERTER HANG

170. OBSTBÄUME

171. PLÄTZE UNTER BÄUMEN

172. WILDWACHSENDER GARTEN

173. GARTENMAUER

174. LAUBENWEG

175. GLASHAUS

176. SITZPLATZ IM GARTEN

177. GEMÜSEGARTEN

178. KOMPOST

179. NISCHEN

180. PLATZ AM FENSTER

181. DAS FEUER

182. ATMOSPHÄRE BEIM ESSEN

183. ABGRENZUG DES ARBEITSPLATZES

184. DER KOCHPLATZ

185. RUNDER SITZPLATZ

186. GEMEINSAMES SCHLAFEN

187. EHEBETT

188. BETTNISCHE

189. ANKLEIDEZIMMER

190. VERSCHIEDENE RAUMHÖHEN

191. FORM DES INNENRAUMS

192. FENSTER MIT BLICK AUF DIE AUSSENWELT

193. DURCHBROCHENE WAND

194. FENSTER IM INNERN

195. ANLEGEN DER STIEGE

196. TÜREN IN DEN ECKEN

197. DICKE WÄNDE

198. SCHRÄNKE ZWISCHEN RÄUMEN

199. SONNIGE ARBEITSFLÄCHE

200. OFFENE REGALE

201. BORD IN HÜFTHÖHE

202. EINGEBAUTE SITZBANK

203. HÖHLEN FÜR KINDER

204. GEHEIMFACH