36 Abstufungen der Öffentlichkeit

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ABSTUFUNGEN DER ÖFFENTLICHKEIT


... in den Nachbarschaften — IDENTIFIZIERBARE NACHBARSCHAFT (14) — gibt es natürlich Gebiete, wo das Leben eher konzentriert ist — KNOTEN DER AKTIVITÄT (30), andere, wo es ruhiger ist, und solche, die etwas von beidem haben — RINGE VERSCHIEDENE DICHTE (29). Es ist wichtig, Hausgruppen und die Wege, die zu ihnen führen, nach dieser Abstufung zu differenzieren.


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Die Menschen sind verschieden; und die Art, wie sie ihre Häuser in eine Nachbarschaft stellen wollen, macht einen der grundlegenden Unterschiede aus.


Manche Menschen wollen dort leben, wo etwas los ist. Andere möchten mehr Abgeschiedenheit. Dies entspricht einer grundlegenden Persönlichkeitsdimension, die man als Dimension von „Extrovertiertheit/Introvertiertheit" bezeichnen könnte, oder als Dimension der „Liebe zur Gemeinschaft/Liebe zur Zurückgezogenheit". Die den lauten Betrieb suchen, sind gern in der Nähe von Dienstleistungen, Geschäften, sie mögen eine lebendige Atmosphäre vor ihrem Haus und sind glücklich, wenn dort dauernd Fremde vorbeigehen. Die die Zurückgezogenheit suchen, sind lieber entfernt von den Dienstleistungen lind Geschäften, lieben die Kleinmaßstäblichkeit vor ihren Häusern und wollen nicht, dass Fremde vorbeigehen. (Siehe z. B. Nancy Marshall, „Orientations Toward Privacy: Environmental and Personality Components", James Madison College, Michigan State University, East Lansing, Michigan.)


Die Variationsbreite verschiedener Menschen in der „extrovertiert/introvertiert"-Dimensionsskala wird sehr gut beschrieben von Frank Hendricks und Malcolm MacNair in „Concepts of Environmental Quality Standards Based an Life Styles", Bericht für die American Public Health Association, 12. Februar 1969, 9. 11-45. Die Autoren stellen verschiedene Arten von Personen fest und beschreiben jede in bezug auf den Zeitaufwand für extrovertierte und introvertierte Tätigkeiten. Francis T. Loetterle hat dieses Problem weiter durchleuchtet („Environment Attitudes and Social Life in Santa Clara County", Santa Clara County Planning Department, San Jose, California, 1967).


Er befragte 3300 Haushalte, wie groß die Entfernung von verschiedenen Gemeinschaftseinrichtungen sein sollte. Das Ergebnis war: 20% der interviewten Haushalte wollten ihren Standort weniger als drei Blocks von Geschäften entfernt, 60% zwischen vier und sechs Blocks, 20% wollten weiter als sechs Blocks entfernt sein (ein durchschnittlicher Block im Bezirk Santa Clara ist 150 m lang). Die genauen Entfernungen gelten nur für Santa Clara. Im ganzen bestätigt jedoch dieses Ergebnis eindeutig unsere Behauptung, dass die Leute in dieser Hinsicht verschieden sind und ganz verschiedene Bedürfnisse haben, was den Standort und den Charakter der Wohnungen betrifft.


Um sicherzustellen, dass diese verschiedenen Arten von Leuten Wohnhäuser nach ihren besonderen Wünschen finden, empfehlen wir für jede Hausgruppe und für jede Nachbarschaft drei Wohntypen in ungefähr gleicher Anzahl: Die am nächsten zum Geschehen sind, die auf halbem Wege dazwischen und die fast ganz abgeschieden sind. Zur Unterstützung dieses Musters brauchen wir auch drei verschiedene Arten von Wegen:


  1. Wege entlang der Einrichtungen, breit und geeignet für Aktivitäten und Menschenmengen, Wege, die Aktivitäten verbinden und lebhaften Durchgangsverkehr fördern.
  2. Wege abseits der Einrichtungen, eng und kurvenreich, um den Durchgangsverkehr abzuhalten, mit vielen T-Anschlüssen und Sackgassen.
  3. Einen Wegtyp dazwischen, der die entferntesten und ruhigsten Wege mit den zentralsten und lebhaftesten verbindet.


Dieses Muster ist ebenso wichtig beim Entwurf einer kleinen Hausgruppe wie bei dem einer Nachbarschaft. Als wir einer Gruppe von Leuten beim Entwurf ihrer eigenen Hausgruppe halfen, baten wir zuerst jeden, sich seine Standortvorlieben auf der Basis von „Extrovertiertheit/Introvertiertheit" zu überlegen. Es kamen drei Gruppen heraus: vier „Extrovertierte", die so nah wie möglich am Fußgänger- und Gemeinschaftsgeschehen sein wollten, vier „Introvertierte", die möglichst viel Zurückgezogenheit und Privatheit wünschten, und die übrigen vier, die ein bisschen von beidem wollten. Im folgenden ist der Lageplan abgebildet, zu dem sie unter Verwendung dieses Musters kamen, mit den von den drei verschiedenen Gruppen gewählten Positionen.


Illustration aus „A Pattern Language“



Daraus folgt:


Unterscheide klar drei Arten von Wohnformen - die ruhigen abgelegenen, die an lebhaften Straßen und die sozusagen in Zwischenlage. Die ruhigen sollten an gewundenen Wegen und in natürlicher Abgeschiedenheit liegen; die mehr öffentlichkeitsorientierten sollten an lebhaften Straßen mit vielen Passanten liegen und relativ ausgesetzt sein. Die „dazwischen" in mittlerer Lage an den Verbindungswegen liegen. Gib jeder Nachbarschaft etwa gleichviel von diesen drei Wohntypen.


Illustration aus „A Pattern Language“


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Zieh dieses Muster zur Unterscheidung der Häuser sowohl in Nachbarschaften wie in Hausgruppen heran. Innerhalb einer Nachbarschaft leg die dichteren Hausgruppen an die lebhafteren Straßen - WOHNHÜGEL (39), REIHENHÄUSER (38) -, die -weniger dichten Gruppen dagegen in das Hinterland - HAUSGRUPPE (37), REIHENHÄUSER (38). Die lebhaften Straßen selbst sollten entweder FUSSGÄNGERSTRASSEN (100) oder ERHÖHTE GEHWEGE (55) entlang Hauptstraßen sein; im Hinterland GRÜNE STRASSEN (51) oder schmale Wege mit deutlicher FORM VON WEGEN (121). Wo lebhafte Straßen erwünscht sind, vergewissere dich, dass die Wohndichte hoch genug ist, damit die Lebhaftigkeit entsteht - FUSSGÄNGERDICHTE (123)

Muster: Städte


1 UNABHÄNGIGE REGIONEN

2 DIE VERTEILUNG DER STÄDTE

3 STADT-LAND-FINGER

4 LANDWIRTSCHAFTSTÄLER

5 MASCHENNETZ VON LANDSTRASSEN

6 KLEINSTÄDTE

7 DAS LAND

8 MOSAIK AUS SUBKULTUREN

9 STREUUNG DER ARBEITSSTÄTTEN

10 DER ZAUBER DER STADT

11 LOKALVERKEHRSZONEN

12 GEMEINDE VON 7000

13 SUBKULTUR-GRENZE

14 IDENTIFIZIERBARE NACHBARSCHAFT

15 NACHBARSCHAFTSGRENZE

16 ÖFFENTLICHES VERKEHRSNETZ

17 RINGSTRASSEN

18 NETZWERK DES LERNENS

19 NETZ DER NAHVERSORGUNG

20 MINI-BUSSE

21 HÖCHSTENS VIER GESCHOSSE

22 NEUN PROZENT PARKPLÄTZE

23 PARALLELE STRASSEN

24 HEILIGE STÄTTEN

25 ZUGANG ZUM WASSER

26 LEBENSZYKLUS

27 MÄNNER UND FRAUEN

28 EXZENTRISCHER KERN

29 RINGE VERSCHIEDENER DICHTE

30 KNOTEN DER AKTIVITÄT

31 PROMENADE

32 EINKAUFSSTRASSE

33 NACHT33LEBEN

34 UMSTEIGESTELLE

35 MISCHUNG DER HAUSHALTE

36 ABSTUFUNGEN DER ÖFFENTLICHKEIT

37 HAUSGRUPPE

38 REIHENHÄUSER

39 WOHNHÜGEL

40 ÜBERALL ALTE MENSCHEN

41 GEMEINSCHAFT VON ARBEITSSTÄTTEN

42 INDUSTRIEBAND

43 UNIVERSITÄT ALS OFFENER MARKT

44 LOKALES RATHAUS

45 KRANZ VON GEMEINSCHAFTSPROJEKTEN

46 MARKT MIT VIELEN GESCHÄFTEN

47 GESUNDHEITSZENTRUM

48 WOHNEN DAZWISCHEN

49 ÖRTLICHE STRASSEN IN SCHLEIFEN

50 T-KREUZUNGEN

51 GRÜNE STRASSEN

52 NETZ VON FUSS- UND FAHRWEGEN

53 HAUPTORTE

54 STRASSENÜBERQUERUNG

55 ERHÖHTER GEHWEG

56 RADWEGE UND STÄNDER

57 KINDER IN DER STADT

58 VERGNÜGUNGSPARK

59 RUHIGE HINTERSEITEN

60 ERREICHBARE GRÜNFLÄCHE

61 KLEINE PLÄTZE

62 AUSSICHTSPUNKTE

63 TANZEN AUF DER STRASSE

64 TEICHE UND BÄCHE

65 GEBÄRHÄUSER

66 GEHEILIGTER BODEN

67 GEMEINSCHAFTSFLÄCHEN

68 SPIELEN MIT ANDEREN KINDERN

69 ÖFFENTLICHES ZIMMER IM FREIEN

70 GRABSTÄTTEN

71 STEHENDES WASSER

72 LOKALER SPORT

73 ABENTEUERSPIELPLATZ

74 TIERE

75 DIE FAMILIE

76 HAUS FÜR EINE KLEINFAMILIE

77 HAUS FÜR EIN PAAR

78 HAUS FÜR EINE PERSON

79 DAS EIGENE HEIM

80 SELBSTVERWALTETE WERKSTÄTTEN UND BÜROS

81 KLEINE UNBÜROKRATISCHE DIENSTLEISTUNGEN

82 VERBINDUNG ZWISCHEN BÜROS

83 MEISTER UND LEHRLINGE

84 TEENAGER-GESELLSCHAFT

85 LADENSCHULEN

86 KINDERHAUS

87 GESCHÄFTE IN PRIVATBESITZ

88 STRASSENCAFE

89 LEBENSMITTELGESCHÄFT AN DER ECKE

90 BIERHALLE

91 GASTHOF

92 BUSHALTESTELLE

93 IMBISSSTÄNDE

94 SCHLAFEN IN DER ÖFFENTLICHKEIT