Konstruktion

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In dieser Phase haben wir einen vollständigen Entwurf für ein einzelnes Gebäude. Wenn die gegebenen Muster befolgt wurden,so hat man ein Schema der Räume, sei es mit Stecken auf dem Boden markiert oder auf einem Stück Papier - etwa aufeinen halben Meter genau. Man kennt die Höhe der Räume, die ungefähre Größe und Lage der Fenster und Türen, und man weiß ungefähr, wie die Dächer des Gebäudes und die Gärten anzuordnen sind.


Der nächste und letzte Teil der Sprache erklärt einem, wie man direkt aus diesem groben Raumschema ein baubares Gebäude macht, und erklärt auch im Detail, wie es zu bauen ist.


Den Mustern in diesem letzten Abschnitt liegt eine Auffassung von Konstruktion zugrunde, die mit den Arten von Gebäuden, die aus dem zweiten Teil der Muster-Sprache entstehen, zusammen passt. Die Konstruktions-Muster sind für Baumeister gedacht - seien es seien es Berufsbaumeister oder Laien-Selbstbauer.


Jedes Muster legt ein Prinzip für Konstruktion und Baustoffe fest. Diese Prinzipien können auf vielfache Weise durchgeführt werden, wenn es dann tatsächlich zum Bau kommt. Wir haben versucht, verschiedene Wege anzugeben, wie die Prinzipien gebaut werden können. Allerdings wird der Leser diesen Mustern wahrscheinlich viel hinzuzufügen haben, teils weil diese Muster die am wenigsten entwickelten sind und teils wegen der Natur von Bau-Mustern überhaupt. Die tatsächlichen Baustoffe zum Beispiel, die man zu ihrer Durchführung verwendet, werden von Region zu Region sehr verschieden sein.


Das Wichtigste, das man im Kopf behalten soll, wenn man dieses Material durchsieht, ist vielleicht folgendes: Unsere Absicht in diesem Abschnitt war, eine Alternative zu den technokratischen und starren Bauweisen bieten, die das Erbe des Maschinenzeitalters und der modernen Architektur sind.


Die hier beschriebene Art zu bauen führt zu Gebäuden, die einzigartig und auf ihre Bauplätze zugeschnitten sind. Sie beruht darauf, daß Baumeister die Verantwortung für ihre Arbeit übernehmen; und das sie die Einzelheiten des Gebäudes im Verlauf des Bauvorgangs ausarbeiten- indem sie Eingänge, Fenster und Raumdimensionen ausprobieren, Experimente machen und direkt aufgrund dieser Ergebnisse bauen.


Die Muster in diesem Abschnitt sind in mehrerer Hinsicht etwas Besonderes.


Zunächst ist die Reihenfolge der Muster konkreter als in den früheren Teilen der Sprache. Sie entspricht nicht nur der Reihenfolge, in der ein Entwurf begrifflich im Geiste des Benutzers reift, sondern auch der tatsächlichen Reihenfolge der baulichen Ausführung. Außer den ersten vier Mustern, die eine Konstruktionsphilosophie behandeln, können die übrigen Muster nämlich tatsächlich in der gegebenen Reihenfolge verwendet werden, um ein Gebäude zu errichten. Die Abfolge der Sprache entspricht fast haargenau der tatsächlichen Abfolge der Arbeitsgänge auf dem Bauplatz. Außerdem sind die Muster selbst in diesem Abschnitt sowohl konkreter als auch abstrakter als alle anderen Muster der Sprache.


Konkreter sind sie, weil wir jedem Muster mindesten seine Interpretation mitgegeben haben, die direkt gebaut werden kann. Im Muster WURZELFUNDAMENTE zum Beispiel haben wir eine spezielle Deutung gegeben, um zu spiel haben wir eine spezielle Deutung gegeben, um zu zeigen, dass es machbar ist, und auch um dem Leser eine unmittelbare, praktische, realistische Einstellung zum Bauen mitzugeben.


Gleichzeitig sind sie aber auch abstrakter. Die spezielle Gleichzeitig sind sie aber auch abstrakter. Die spezielle und konkrete Formulierung, die wir zu jedem Muster gegeben haben, kann auch auf tausend andere Arten gedeutet und neu bearbeitet werden. Man kann also den allgemeinen Grundgedanken des Musters hernehmen -nämlich den Gedanken, dass das Fundament wie eine Baumwurzel funktioniert, indem es das Gebäude im Boden verankert - lind ein Dutzend völlig verschiedene bauliche Systeme erfinden, die alle in dieser Art funktionieren. Diese Muster sind also abstrakter als die anderen im Buch, da sie einen breiteren Fächer möglicher Interpretationen haben.


Um zu veranschaulichen, dass man auf der Basis dieser Muster tatsächlich eine große Vielfalt von Bausystemen entwickeln kann, zeigen wir drei Versionen, die wir als Reaktion auf verschiedene Kontexte entwickelt haben.


In Mexiko: Betonblockfundamente mit Verbindungsstäben, hohle, ineinanderpassende, geformte, mit Bambus bewehrte Erdblöcke für Wände und Säulen; in Sackleinwand geschalte Betonbalken; steile Tonnengewölbe mit Erd- und Asphaltabdeckung - alles gekalkt.


In Peru: Plattenfußböden, die einheitlich mit den Mauerfundamenten gegossen sind; mit Oberflächen aus weich gebrannten Ziegeln; Säulen und Balken aus Hartholz(diabIo fuerte); Putz auf Bambuslattenwerk als aussteifende Wände zwischen den Säulen; Decken/Fußböden aus diagonalen Holzplanken; Trennwände aus Bambusgitterwerk.


In Berkeley: Betonplatten mit Farbwachsoberfläche; Wände mit Außenschale aus 2,5 cm Brettern und Innenschale aus Gipskartonplatten, mit Leichtbeton gefüllt; Kastenpfeiler aus 2,5 cm Brettern mit Leichtbeton gefüllt; Deckengewölbe aus 5 cm Beton, mit Holzstäben und Sackleinwand geschalt.


Wie man diesen Beispielen entnehmen kann, haben wir bei der Formulierung der Muster besonders sorgfältig auf die Kosten geachtet. Wir haben versucht, Beispiele der Muster zu geben, in denen die billigsten und am leichtesten erhältlichen Baustoffe verwendet werden; wir haben sie so konzipiert, daß solche Gebäude von Laien gebaut werden können (die also die Arbeitskosten ganz einsparen); und daß auch bei professioneller Baudurchführung die Arbeitskosten niedrig bleiben.


Von den drei Teilen der Sprache ist dieser dritte der am wenigsten entwickelte. Sowohl der Teil über Städte als auch der über Gebäude ist praktisch getestet worden, der eine teilweise, der andere durchgehend. Dieser dritte Teil ist bislang nur in einer geringen Anzahl relativ kleiner Gebäude überprüft worden. Das heißt offensichtlich, dass dieses Material einer gründlichen Verbesserungsbedarf.


Wir haben jedoch die Absicht, alle diese Muster ehestens in vielen verschiedenen Gebäuden - Häusern, öffentlichen Gebäuden, Details und Zubauten - ein gehend zu überprüfen. Sobald wir über genügend Beispiele verfügen, so das es einen Sinn hat, darüber zu berichten, werden wir einen weiteren Band herausgeben, der die Objekte und die Schlussfolgerungen daraus beschreibt.


In vieler Hinsicht ist das, obwohl noch unausgegoren, der interessanteste Teil der Sprache, weil wir hier, in diesen wenigen Mustern, am eindringlichsten sehen können, diesen wenigen Mustern, am eindringlichsten sehen können, wie ein Gebäude buchstäblich vor unseren Augen wächst - als Auswirkung dieser Muster.


Der tatsächliche Bauprozess in dem ein Gebäude' aus der Reihenfolge seiner Muster entsteht, wird im Kapitel 23 von The Timeless Way of Building beschrieben.